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Leise knackt es im Unterholz und auf einmal steht er auf der gegenüberliegenden Seite des Bachs: der Schwarzbär (Ursus americanus). Auf die Begegnung(en) mit wilden Bären habe ich mich seit der Bestätigung des Austauschsemesters in Vancouver gefreut. Vergangenes Wochenende war es endlich soweit und ich machte mich auf den Weg zu den Bären.
Nach nur einer Stunde Busfahrt durch Vancouver habe ich allerdings bereits das erste Mal gut gestaunt: Da fährt mein Bus doch einfach an der Haltestelle vorbei! Die Leuchtschrift „Sorry, full“ hilft mir da auch nur bedingt weiter. Erst der übernächste Bus dieser Linie (40 min später!) hält dann immerhin einmal an der Haltestelle an und nimmt die wartenden Leute mit. Dachte eigentlich, dass die Haltestellen für das erstellt wurden 😉 Bei der Ankunft am Fährhafen ist die offizielle Kasse bereits geschlossen, doch beim Kundenservice komme ich doch noch zu meinem Ticket.
Nun wieder zurück zu den Bären: Am ersten Tag erscheint „nur“ zwei Mal einer aus dem Wald. Die laichenden Lachse sollten die Bären anlocken. Mit ihrem hohen Fett- und Proteingehalt sind sie ideal geeignet, um in kurzer Zeit möglichst viel Gewicht zuzulegen. Diese Fettreserve wird dann während der Winterruhe aufgebraucht. Jedoch hat es an diesem Tag so gut wie keine Lachse im Fluss. Der Bär realisierte das schneller als ich mir gewünscht habe und läuft so nur einmal kurz dem Flussabschnitt entlang, bevor er wieder verschwindet.
Zum Glück gibt es mit der atemberaubenden Landschaft (zumindest für mich aus dem Binnenland) mehr als genug Alternativen. Hinter jedem Strandabschnitt warten verschiedene Motive und Ausblicke, sodass sich die Frage stellt: was soll ich alles fotografieren und zu welchem Zeitpunkt?
Bis zum Ende der Reise habe ich weniger Fotos von Schwarzbären als von den Vögeln und Landschaften gemacht… Als erstes versuche ich es bei einer Gruppe Amerikanischer Sandregenpfeifer (Charadrius semipalmatus).
Super Food in Form eines „Protein-Spaghetti“. Ohne Werkzeug bleibt wohl nur das “Schlürfen” übrig.
Vor der Kulisse von Vancouver Island schwimmen Brillenenten (Melanitta perspicillata).
Bei schwächer werdendem Licht wechselte ich das Objektiv und widmete mich der Landschaft. Der mit grünen Algen bewachsene Stein stach sofort ins Auge und drängte sich als Vordergrund fast schon auf.
Immer wieder gibt es mit Koniferen bewachsene kleine (Halb-) Inseln.
Schon beim Blick mit der Stirnlampe aus dem Zelt war der Nebel zu sehen. Die Sicht an der Küste reichte knapp bis zum Ende der Bucht, statt den spektakulären Farben gab es dafür eine mystische Stimmung. Nur ab und zu wurde das Geräusch der Brandung durch die Rufe der Austernfischer unterbrochen.
Am zweiten Tag hatte ich etwas mehr Erfolg bei den Bären: Einer war neugierig und kam genug Nahe, so dass einige Portraits möglich waren. Lange hielt sich allerdings auch dieses Exemplar nicht am Fluss auf.
Später erschien noch der „Methusalem“: ein wahrscheinlich ziemlich altes Individuum. Dieser nahm zu meiner Freude alles etwas gemütlicher und setzte sich als erstes einmal für 20 Minuten hin. Nach einem Nickerchen gähnte er kurz. Dabei wurde ersichtlich, dass die Zähne schon abgenutzt sind, so fehlen z.B. die Eckzähne.
Für einmal ein Bild mit weniger Brennweite, der Schwarzbär sitzt inmitten seines typischen Habitats auf Vancouver Island: dem kühl temperierten Regenwald.
Unterwegs habe ich noch den kanadischen Fotografen Maxime Legaregetroffen, mit welchem ich dann gemeinsam zurückreisen konnte. Dabei sollte noch ein letztes Highlight auf uns warten: der Rocky-Mountain-Sperlingskauz (Glaucidium californicum).
Aus dem Nebel vernahmen wir wiederholt seine Rufe. Gespannt machten wir uns auf die Suche nach der gerade einmal sperlingsgrossen Eule. Gross war die Freude, als wir sie auf einem Ast frei sitzend entdeckten. Glücklicherweise löste sich der Nebel für einen kurzen Moment auf, so dass der Hintergrund nicht nur weiss war.
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