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Der Blick an die Zeltinnenwand verrät, dass die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen: Es hat sich eine dicke Schicht Reif gebildet. Zum Glück habe ich einen Teil der Kleidung in den Schlafsack genommen und so vorgewärmt. Spätestens beim Anziehen der tiefgefrorenen Schuhe wird es jedoch für eine Zeit kalt. Ein wärmender Tee käme da gerade recht, doch hat es die Thermosflasche nicht in den Rucksack geschafft. Gedanklich bin ich beim Packen wohl noch nicht ganz in der kalten Jahreszeit angekommen. Das Wasser in der Petflasche hat unterdessen von der Flüssigphase in die Festphase gewechselt und liegt nur noch als Eis vor. Immerhin hatte ich rechtzeitig daran gedacht, auch eine Petflasche in den Schlafsack zu nehmen und deren Inhalt so vor dem Gefrieren zu bewahren… Auch der Bergsee ist bereits gefroren, kein Wunder bei Temperaturen von unter -10°C in der Nacht!
Unterdessen beginnt sich der Himmel schon zart rosa zu färben. Die Vorfreude auf den bevorstehenden Sonnenaufgang verdrängt die Kälte, eilig wird die Kamera aufgestellt. Mit jeder Minute wird es etwas heller und das Rosa etwas kräftiger.
Kurze Zeit später spielt sich vor unseren Augen eine wahre Lichtshow ab, die Sonnenstrahlen treffen von unten auf die Wolken.
Zufrieden stehen wir hinter den Kameras und geniessen die Stimmung. Die Nachtwanderung mit Fabian Fopp hat sich also mehr als gelohnt. Am Abend zuvor haben wir noch auf dem Hinweg am Lej da Silvaplauna fotografiert.
Die Strukturen im Eis sind immer wieder erstaunlich. Wie die Höhenlinien einer Landkarte ziehen sich diese Konturen entlang einer gefrorenen Pfütze.
Einen Vorteil haben die etwas kühlen Temperaturen: das Essen bleibt frisch und die Butter für das Morgenessen schmilzt nicht. Nach dem Frühstück packen wir wieder unsere Rucksäcke, denn es zieht uns weiter zur nächsten Location, schliesslich haben wir noch viel Zeit bis zum nächsten Abend.
Die Landschaft an unserem nächsten Ziel erinnert mich etwas an Bilder aus dem nordischen Fjäll. Die Farben am Abend entwickelen sich aber nicht so schön wie jene am Morgen. So hoffen wir noch auf tolle Farben zum nächsten Sonnenaufgang.
Der erste Blick aus dem Zelt ist dann jedoch ernüchternd, die Wolken hängen tief und verdeckten die Sicht auf die umliegenden Berge. Zu unserer Freude lockern sich die Wolken gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang etwas auf.
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